Immer mehr Menschen schließen in Deutschland eine Versicherung ab, um vor Schäden oder Katastrophen jeglicher Art gewappnet zu sein. Doch nicht nur Kranken- und Haftpflichtversicherung spielen dabei eine große Rolle. Denn auch die Berufsgruppe der privaten Vermieter möchte mit einer sogenannten Mietausfallversicherung im Ernstfall abgesichert sein. Um was es sich hierbei genau handelt geht und welche Rolle die Mietnomaden in diesem Sachverhalt spielen, erklären wir in dem folgenden Artikel.
Was genau ist eine Mietausfallversicherung?
Immobilien sind für Deutschlands Vermieter eine lukrative Einnahmequelle. Umso ärgerlicher ist es, wenn die wichtigen Zahlungen der Mieter plötzlich ausfallen. Doch nicht nur zahlungsunfähige Wohnungsnutzer, sondern auch sogenannte Mietnomaden sind ein ernstzunehmendes Problem. Diese Menschen betrügen den Vermieter um die Miete, und richten zudem zusätzlichen Schaden in Form von Sachbeschädigungen an. Deutsche Immobilienbesitzer erleiden damit einen jährlichen Schaden in Milliardenhöhe. Oft bleiben die Verursacher solange in der Wohnung, bis sie durch eine Räumungsklage die Immobilie verlassen müssen. Dazu kommt, dass die gezahlte Kaution Schäden in dieser Höhe leider nicht abdeckt.
Eine Police, die gegen solche katastrophalen Schäden absichert, ist also in jedem Fall sinnvoll. Diese Mietausfallversicherung schützt also jeden Vermieter vor daraus resultierenden finanziellen Verlusten. Der fehlende Mietbetrag wird vom Versicherer übernommen und an den Vermieter ausgezahlt. Finanzielle Probleme der Nutzer stellen für den Wohnungseigentümer keine potenzielle Gefahr mehr dar.
Glücklicherweise geht dies aber nicht nur von Mietnomaden aus. Die Ursachen für Zahlungsausfälle fallen sehr unterschiedlich aus. In vielen Fällen liegt dies an einem Jobverlust oder angehäuften Schulden des Wohnungsmieters. Aber auch Nutzer, die eine Immobilie für gewerbliche Zwecke nutzen (z. B. Büroräume und Lagerhallen), können für diese Probleme mit verantwortlich sein.
Die jährlich anfallenden Kosten für eine Mietausfallversicherung liegen im Schnitt bei etwa 60 – 100 Euro. Falls Sie sich für ein Angebot interessieren, ist es sehr ratsam, sich im Vorfeld, über die Konditionen und die Leistungen zu informieren.
Denn bei einer Absicherung gegenüber Sachschäden wird oft ein Aufpreis vom Anbieter verlangt. Eine genaue Kalkulation und ein Vergleich von Vermieterhaftpflichtversicherungen sind hier gefragt, um auch auf alle eventuellen Schäden individuell vorbereitet zu sein.
Damit eine Forderungsausfallversicherung den finanziellen Schaden übernimmt, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Diese Bedingungen sind gegeben, sobald der Mieter trotz schriftlicher Aufforderung bis zu einer bestimmten Frist die Zahlung nicht vorgenommen hat und das Mietverhältnis gekündigt wurde. Dies gilt natürlich auch für Schäden an der Wohnung bzw. am Inventar. Zudem muss die Höhe der Kaution unter dem Betrag des finanziellen Schadens liegen.
Welche Vor- und Nachteile gibt es bei dieser Versicherung?
Gerichtliche Zahlungsklagen sind meistens mit sehr langen Wartezeiten und bürokratischem Aufwand verbunden. Eine Versicherung für Vermieter bietet hier die Möglichkeit, das Geld schon nach relativ kurzer Zeit zu erhalten. Dadurch ist der Vermieter über einen sehr langen Zeitraum finanziell abgesichert und kann dadurch seine Einnahmen und Ausgaben wesentlich besser, als auch vorausschauender planen.
Im Gegensatz zur Kaution fällt der abgesicherte Geldbetrag auch wesentlich höher aus. Auch mit bürokratischen Problemen wird der Vermieter hier so gut wie gar nicht konfrontiert. Die Rendite der Kapitalanlage bleibt also gewährleistet. Der einzige Nachteil sind natürlich die jährlichen Zusatzkosten.
Welche Anbieter für die Mietausfallversicherung sind besonders zu empfehlen?
Die beiden Unternehmen, die in dieser speziellen Branche am bekanntesten sind, sind Rhion und R+V. Die Mietkosten, die bei einem Ausfall über die Versicherungsleistung gedeckt werden, betragen bei Rhion 5000 Euro (6 Monate) oder 10.000 Euro (12 Monate), bei R+V jedoch zeitlich unbegrenzt. Bis zu welchem Betrag fehlende Mietleistungen, als auch Sachschäden übernommen werden, ist bei R+V von der ausgewählten Versicherungssumme abhängig.
Rhion kommt für Sachbeschädigungen in Höhe von 10.000 – 30.000 Euro auf. Beide für das Versicherungen für Vermieter übernehmen auch entstehende Kosten für die Reinigung und Desinfektion von Verunreinigungen, die von Mietnomaden verursacht worden.
Beide Anbieter schützen jedoch auch vor finanziellen Nachteilen bei Leerstand. Rhion zahlt hierbei für 2 und R+V für 3 Monate. Die Zahlung erfolgt bei Rhion, als auch bei R+V erst beim Vorliegen einer fristlosen Kündigung und einer Räumungsklage.
Selbstverständlich gibt es noch weitere Versicherungsunternehmen für Mietrecht. Dazu zählen unter anderem Rheinland, die Deutsche Familienversicherung und Ergo. Schauen Sie hier unbedingt genauer hin, da die Konditionen große Unterschiede aufweisen und manche Vergleichsportale für die genannten Unternehmen zu völlig überteuerten Preisen werben.
Sie sollten sich zudem im Klaren sein, welche Leistungen Sie benötigen, und welche nicht. Umso höher die Summe ist, mit der Sie im Schadensfall abgesichert sein möchten, umso größer sind auch die Konditionen zu wählen. Möchten Sie hingegen nur grundlegende Leistungen in Anspruch nehmen, genügt auch ein Basistarif, wie z. B. der Tarif von Ergo Direkt.
Für was kommt eine Mietausfallversicherung auf?
Die hauptsächliche finanzielle Absicherung, die Mietausfallversicherungen im Grunde leisten, sind nicht gezahlte Mieten in einer Höhe von bis zu 12 Monatsmieten. Diese umfassen die Kaltmiete und die Nebenkosten. Die Gesamtleistungen der Anbieter belaufen sich dabei auf insgesamt 5.000 – 20.000 Euro, wobei für von Firmen genutzte Immobilien wie Büroräume höhere Summen gezahlt werden . Da die Policen meist erst nach einem Rückstand von 3 Monatsmieten oder bei Kündigung des Mietvertrags einspringen, hat der Vermieter einen Selbstbehalt von jenen 3 Monatsmieten. Zudem sind in den meisten Fällen auch Reinigung, Desinfektion und Aufräumarbeiten und Schäden an der Wohnung mit abgesichert.
Sie sind außerdem dazu verpflichtet, vor dem Einzug die Bonität des Mietinteressenten zu überprüfen.
Was gibt es bei Mietnomaden zu beachten?
Vor allem Mietnomaden sind zu einem Großteil für finanzielle Schäden des Vermieters verantwortlich. Es handelt es sich hierbei um Betrüger, da sie eine Wohnung beziehen, jedoch von vornherein nicht gewillt sind, die Nutzungsgebühr für die Wohnung zu entrichten. Dabei hinterlässt diese Gruppe oft eine Menge an Müll, Unrat und Beschädigungen. Die Wohnung wird regelrecht verwahrlost.
Damit einhergehend sind auch gefälschte Bewerbungsunterlagen, um die Wohnung zu bekommen. Zieht man sie zur Rechenschaft, verschwinden Sie ziemlich schnell zur nächsten Wohnung.
Daher gibt es eine spezielle Form der Mietausfallversicherung: Die „Mietnomadenversicherung“ . Im Grunde gibt es kaum Unterschiede zur klassischen Variante. Jedoch fokussieren sich diese Anbieter viel stärker auf Mietnomaden. Daher bieten diese Unternehmen eine Kombination aus einer Miet- und einer Sachleistungsversicherung an.
Fazit
Da sich die Fälle an säumigen Mietern und Mietnomaden häuft, ist eine Versicherung für Mietwohnungen sehr sinnvoll. Der jährliche Betrag in Höhe von maximal 100 Euro ist verschwindend gering im Vergleich zu den möglichen Gefahren. Dies ist eine klare Empfehlung für eine Mietausfallversicherung.