Kautionsversicherung: Welche Vorteile ergeben sich für Vermieter?

Das Stellen einer Mietsicherheit bei der Begründung eines Mietvertrages ist vollkommen üblich und aus Sicht des Vermieters auch dringend zu empfehlen. Was jedoch nicht jeder weiss: Es muss nicht immer eine Kaution in Form eines Guthabens sein! Als Mietsicherheit kann auch eine Kautionsversicherung zum Einsatz kommen. Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei um eine Versicherung. Ob diese Versicherung effektiv, sicher und sinnvoll ist, erfahren Sie im folgenden Beitrag.

Was ist eine Mietkautionsversicherung?

Bei der Kautionsversicherung handelt es sich um eine Mietkautionsbürgschaft nach § 551 BGB. Entgegen der klassischen Mietkaution findet hierbei keine direkte Übertragung von Geld statt. Stattdessen wird im Rahmen der Kautionsversicherung eine Garantie zur Besicherung durch einen Dritten, für gewöhnlich eine Bank oder Versicherung, ausgesprochen. Somit erhalten Sie als Vermieter durch den Garantiegeber ein Zahlungsversprechen, falls Sie die Kaution bei Beendigung des Mietverhältnisses in Anspruch nehmen müssen. Ihr Mieter nimmt auf diese Art einen Kredit in Anspruch, der dessen Liquidität bei einem Umzug nicht belastet.
Wie auch bei der klassischen Mietkaution erhalten Sie durch diese Kautionsversicherung eine Zahlungsgarantie, damit Sie im Fall von Schäden an der Wohnung oder ausbleibender Miete abgesichert sind.

Kautionsversicherung auch für Vermieter vorteilhaft

Eine Versicherung für die Kaution ist für den Mieter sehr praktisch, da er kein Geld mehr hinterlegen muss, das er unter Umständen anderweitig verwenden könnte. Aber auch für Sie als Vermieter ergeben sich durch diese Versicherung interessante Vorteile: Zunächst müssen Sie keine weiteren Kosten zur Anlage eines Mietkautionskontos einplanen. Zudem haben Sie bei etwaigen Schäden immer eine Zahlungssicherheit über die volle Summe der Kautionsversicherung. Darüber hinaus ersparen Sie sich den Verwaltungsaufwand bei der Anlage und der jährlichen Ausweisung gezahlter Zinsen bei einer Mietkaution.
Aber wer übernimmt nun die Kosten der Versicherung für die Kaution? Grundsätzlich werden alle Kosten im Zusammenhang mit der Kautionsversicherung vom Mieter getragen. Bei Beantragung einer solchen Versicherung zahlt dieser eine Abschlusssumme sowie einen fortlaufenden jährlichen Zinsbetrag. Nach Abschluss der Versicherung erhalten Sie als Vermieter den Versicherungsvertrag, der Sie als Begünstigen ausweist. Auf diese Weise können Sie Ihre Ansprüche geltend machen.

Größter Vorteil der Kautionsversicherung: Die Sicherheit

Mithilfe der Kautionsversicherung erlangen Sie Sicherheit dadurch, dass Sie als Vermieter im Vertrag als Begünstigter genannt sind. Bis zur vereinbarten Kautionshöhe kommt die Versicherung im Schadensfall auf und zahlt den geforderten Betrag direkt an Sie aus, bis zur vereinbarten Versicherungshöhe.
In puncto Sicherheit bietet die Kautionsversicherung der Miete jedoch noch einen weiteren Vorteil. Durch das Versicherungsunternehmen wird eine Bonitätsprüfung des Mieters durchgeführt. So erhalten Sie anschließend eine indirekte Bonitätsbestätigung Ihres Mieters, da dieser den professionellen Ansprüchen eines Kreditinstituts genügt.

Kautionsversicherung: Ansprüche geltend machen

Sofern Ihr Mieter offenen Forderungen aus dem Mietvertrag nicht nachkommt oder einen Schaden an der Wohnung verursacht, können Sie sich bezüglich der Auszahlung der Kaution an die Versicherung wenden. Bei den meisten Versicherungen gibt es hierfür ein spezielles Schadensformular, das Sie ausfüllen. Sie tragen ein, welche Kosten entstanden oder noch zu begleichen sind. Ist der Schadensantrag bei der Versicherung eingegangen, wird der Mieter informiert. Innerhalb einer vereinbarten Frist hat der Mieter nun die Möglichkeit, die Berechtigung Ihrer Forderung zu widerlegen. Sofern keine Beweise bei der Versicherung eingehen, zahlt Ihnen die Versicherung die geforderte Summe des Kautionsbetrages aus. Dies gilt auch dann, wenn die Beweise erst nach der gesetzten Frist bei der Versicherung eingehen.
Somit stellt die Kautionsversicherung ein sicheres Mietverhältnis für beide Seiten.

Die Kosten der Mietkautionsversicherung

Da die Versicherung für die Mietkaution von Ihrem Mieter abgeschlossen wird, hat dieser auch die entstehenden Kosten zu zahlen. Bei den meisten Anbietern muss eine Abschlussgebühr gezahlt werden. Für eine kostengünstige Mietkautionsversicherung muss Ihr Mieter mit rund 20 – 50 EUR rechnen. Zusätzlich sind die Kosten dieser Versicherung von der jeweiligen Kautionssumme abhängig. Da es mittlerweile viele Anbieter in diesem Bereich gibt, kann sich in Bezug auf die Mietkautionsversicherung ein Vergleich lohnen.
Allerdings ist der Abschluss an gewisse Mindestanforderungen geknüpft. Grundsätzlich muss für den Abschluss einer solchen Police kein festes Einkommen oder Beschäftigungsverhältnis vorhanden sein. Die folgenden Voraussetzungen sind jedoch zu erfüllen:

  • Mindestalter 18 Jahre
  • Wohnsitz in Deutschland
  • Positive Bonitätsüberprüfung

Eine Kautionsversicherung wird zumeist nur für private Mietverhältnisse gewährt. Unter Umständen versichern einige Anbieter jedoch auch Gewerbeobjekte.
Die Kautionsversicherung ist eine gute Alternative zur herkömmlichen Mietsicherheit in Form der Barkaution. Da heutzutage mit dem Anlegen der Kaution keine größeren Zinsen mehr erwirtschaftet werden, ist eine solche Versicherung für Mieter und Vermieter gleichermaßen sinnvoll. Zumal die Regulierung von Schäden schnell und unkompliziert über die Versicherungsgesellschaft abgewickelt wird.

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