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Bonitätsprüfung: Ein Muss für Vermieter?

Vermieten ist in der heutigen Zeit mit einem gewissen Risiko verbunden. Denn nicht immer kommen Mieter ihren Zahlungsverpflichtungen nach. Mit einer Bonitätsprüfung können Sie für ein wenig mehr Sicherheit sorgen.

Zahlreiche Möglichkeiten der Bonitätsauskunft

Fällt das Wort Bonitätsprüfung wird als Erstes an die Schufa-Auskunft gedacht. Hier können sich Vermieter oder Dritte entsprechende Informationen bezüglich des Zahlungsverhalten bzw. der Kreditwürdigkeit eines Interessenten einholen. Bei der Schufa ist eine solche Auskunft allerdings mit Kosten verbunden. Mittlerweile gibt es verschiedene Portale, auf denen der Mietinteressent oder auch Sie als Vermieter eine Bonitätsauskunft kostenlos erhalten.

Was ist Bonität?

Als Bonität werden die Fähigkeit und Bereitschaft eines Kunden verstanden seinen zukünftigen Zahlungsverpflichtungen vollständig und fristgerecht nachzukommen. In Ihrem Fall bedeutet dies also, dass der Mieter immer pünktlich seine Miete bezahlt. In Bezug auf die Bonität spielen die persönliche und wirtschaftliche Kreditwürdigkeit eine entscheidende Rolle. In der Prüfung werden aktuelle Verhältnisse sowie das Zahlungsverhalten aus der Vergangenheit berücksichtigt.

Muss eine Bonitätsprüfung immer sein?

Sofern Sie Ihre Immobilie vermieten, gehen Sie immer ein gewisses Risiko ein. Mit jeder Vermietung erhoffen Sie sich Erträge, mit denen Sie langfristig planen. Allerdings vermieten Sie in den meisten Fällen an vollkommen unbekannte Personen. Sie wissen im ersten Moment nicht, ob der Mieter auch seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommt. Aus diesem Grund versuchen die meisten Vermieter das Risiko so gering wie möglich zu halten. Um sich einen ersten Eindruck vom Mieter zu verschaffen, werden folgende Dokumente verlangt:

Mithilfe der Bonitätsprüfung gewinnen Sie einen ersten Eindruck vom Zahlungsverhalten Ihres potenziellen Mieters. Neben den Angaben zur Identifikation finden sich in der Auskunft auch mögliche Negativmerkmale sowie eine allgemein gehaltene Einschätzung zur Zahlungsmoral.
Auch die sogenannten Scorewerte werden in der Auskunft aufgeführt. Diese geben den Hinweis auf ein nicht vertragsmäßiges Verhalten. Dazu zählen beispielsweise von der Bank gekündigte Kredite, Zahlungsausfälle oder Informationen aus den öffentlichen Schuldnerverzeichnissen. Diese Negativmerkmale werden zusätzlich in drei Kategorien unterteilt:

  • Weiche Negativmerkmale (beispielsweise angemahnte und nicht beglichene Forderungen)
  • Mittlere Negativmerkmale (beispielsweise Vollstreckungsbescheide und Zwangsvollstreckungen)
  • Harte Negativmerkmale (Verbraucherinsolvenz oder Haftbefehl zu Abgabe der eidesstattlichen Versicherung)

Jedoch verlangen nicht alle Vermieter von ihren Interessenten immer eine solche Auskunft. Eine Vermietung ist grundsätzlich auch ohne eine Prüfung der Bonität möglich. Beispielsweise, wenn der Mietinteressent glaubhaft nachweisen kann, seine bisherigen Mieten immer pünktlich und vollständig gezahlt zu haben und dies auch in Zukunft weiter tun wird.

Sind Mieter zur Bonitätsprüfung verpflichtet?

Ihre Mieter sind aus rechtlicher Sicht nicht verpflichtet einen Bonitätscheck durchzuführen. Da jedoch diese Frage mittlerweile zum Standard gehört, werden die meisten Interessenten einer solchen Prüfung zustimmen. Schließlich ist von dieser Prüfung nicht selten abhängig, welcher Interessent die Wohnung am Ende auch erhält. Sofern ein Mietinteressent seine Bonität nicht prüfen lässt, haben Sie keine rechtliche Handhabe dagegen. Dementsprechend muss die Vermietung aber auch nicht an diesen Interessenten erfolgen.

Bonitätsauskunft: Den richtigen Zeitpunkt beachten

Aus Gründen des Datenschutzes dürfen Sie nur innerhalb eines fest abgesteckten Rahmens einen Nachweis über die Bonität des Mieters verlangen. Wenn Sie sich für einen Mietinteressenten festgelegt haben, ist dies zulässig. Sollten Sie früher eine solche Prüfung durchführen, verstoßen Sie gegen den Datenschutz. Im schlimmsten Fall müssen Sie mit einer Geldbuße rechnen.
Mithilfe der Bonitätsprüfung können Sie das Zahlungsverhalten Ihrer zukünftigen Mieter einschätzen. Allerdings ist eine solche Prüfung keine 100%ige Garantie für pünktliche Mietzahlungen. Eine schlechte Bonität muss nicht immer bedeuten, dass der Mieter seinen Mietverpflichtungen nicht nachkommt. Ebenso bedeutet das positive Ergebnis einer Bonitätsprüfung nicht, dass der Mieter stets pünktlich seine Mietzahlungen leistet.

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